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Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) | 22.02.2019

RHÖN-KLINIKUM AG steigert EBITDA im Geschäftsjahr 2018 nach vorläufigen Zahlen signifikant auf 125,5 Mio. Euro

  • EBITDA stieg 2018 nach vorläufigen Geschäftszahlen um 28,3 % auf 125,5 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; EBITDA-Marge verbesserte sich auf 10,2 % nach 8,1 %
  • Konzerngewinn erhöhte sich um 39,5 % auf 51,2 Mio. Euro
  • Patientenzahl stieg um 1,6 % auf 850.147; Umsatz verbesserte sich um 1,8 % auf 1,23 Mrd. Euro auf 1,23 Mrd. Euro
  • Ausblick für 2019: Umsatz in Höhe von 1,30 Mrd. Euro + / - 5 %; EBITDA in einer Spanne von 117,5 Mio. bis 127,5 Mio. Euro; Digitalisierungs-, Telemedizin- und Campus-Strategie werden konsequent umgesetzt

Die RHÖN-KLINIKUM AG, einer der führenden Gesundheitsdienstleister in Deutschland, hat nach vorläufigen Zahlen das Geschäftsjahr 2018 mit einem Umsatz- und Gewinnanstieg abgeschlossen: Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich im Berichtszeitraum um 28,3 % auf 125,5 Mio. Euro. Stephan Holzinger, Vorstandsvorsitzender der RHÖN-KLINIKUM AG, sagte: "Die RHÖN-KLINIKUM AG trotzt dem durch zunehmende staatliche Regulierung schwierigen Gesundheitsmarkt auf vielfältige Weise: Mit der Campus-Strategie bieten wir ein sehr modernes, sektorenübergreifendes Versorgungskonzept, das Patienten in den Mittelpunkt stellt, wo er je nach Schweregrad der Erkrankung alle erforderlichen medizinischen Dienstleistungen an einem Ort erhält, auf Basis hochmoderner IT und innovativen Instrumenten aus der digitalen Medizin. Patienten erhalten dadurch die bestmögliche Versorgung an einem Ort und in kurzer Zeit."

Holzinger ergänzt: "Der Campus Bad Neustadt ist der erste seiner Art, seit Jahresbeginn in Betrieb und frist- und kostengerecht gebaut. Das Campus-Konzept greift den spürbaren Wandel bei der Versorgung der Patienten hin zu ambulanter Behandlung auf. Mit dem digitalen Wandel des Unternehmens im ärztlichen und pflegerischen Bereich erleichtern wir die Arbeit unserer Mitarbeiter und erhöhen die Qualität der Patientenversorgung. In der Verwaltung werden wir effizienter durch den Einsatz intelligenter Instrumente. Mit der Telemedizin werden wir ein zukunftsträchtiges Geschäftsfeld erschließen, das ein weiteres Standbein des Unternehmens werden kann."

Es entspricht zunehmend dem Lebensstil vor allem jüngerer Menschen oder älterer Menschen mit IT-Affinität, nicht mehr in Hausarztpraxen lange auf ein Rezept zu warten. Die Patienten fordern eine Diagnose durch Telefon, Video oder asynchron durch Formulare.

Signifikanter Ergebnisanstieg

Im Geschäftsjahr 2018 stieg der Konzerngewinn nach vorläufigen Zahlen auf 51,2 Mio. Euro, ein Plus von 39,5 % im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum. Der Umsatz wuchs um 1,8 % auf 1,23 Mrd. Euro nach 1,21 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2017. An unseren Klinikstandorten, dem RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt, den Universitätsklinika Gießen und Marburg (UKGM), der Zentralklinik Bad Berka und dem Klinikum Frankfurt (Oder) wurden 850.147 Patienten behandelt, ein Plus von 1,6 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Auf die Entwicklung des EBITDA wirkte sich die erzielte Vereinbarung zur Trennungsrechnung mit der hessischen Landesregierung und den Universitäten Gießen und Marburg mit einem positiven Effekt von einmalig 20,0 Mio. Euro aus. Das 2017 initiierte Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Profitabilität wurde 2018 Schritt für Schritt umgesetzt. Die EBITDA-Marge verbesserte sich 2018 auf 10,2 % nach 8,1 % im Vorjahr. Einen negativen Effekt auf die operative Ergebnisentwicklung hatten die erneut im Zuge des Krankenhausstrukturgesetzes (KHSG) erfolgten regulatorischen Eingriffe des Gesetzgebers, wie eine verminderte Vergütung für kardiologische und spezialorthopädische Leistungen sowie der seit dem 1. Januar 2017 geltende Fixkostendegressionsabschlag. Auch der Umzug der bisher fünf Kliniken in den neuen Campus in Bad Neustadt belastete das Ergebnis.

Campus Bad Neustadt - Prototyp für das Versorgungsmodell der Zukunft

Mit dem neuen Campus Bad Neustadt, dessen 1. Bauabschnitt Anfang Dezember 2018 nach gut dreijähriger Bauzeit mit rund 450 Gästen eingeweiht wurde, hat die RHÖN-KLINIKUM AG erstmals und idealtypisch das sektorenübergreifende Campus-Konzept umgesetzt. Es ermöglicht eine Patientenversorgung aus einem Guss an einem einzigen Ort - unabhängig von Sektorengrenzen wie ambulant oder stationär. Zum Jahreswechsel 2018 / 2019 wurde der Umzug der verschiedenen Kliniken auf den Campus erfolgreich abgeschlossen und der Betrieb im Zentrum für klinische Medizin aufgenommen.

Die RHÖN-KLINIKUM AG ist vor dem Hintergrund der demographischen, regulatorischen und budgetären Entwicklungen auf dem Gesundheitsmarkt davon überzeugt, dass künftig weitere Regionen vom Know-how bei der Umsetzung des Campus-Konzepts profitieren möchten. Als innovativer Treiber auf dem deutschen Krankenhausmarkt verfolgt das Unternehmen das Ziel, das Campus-Konzept auch auf andere, vor allem ländliche Regionen zu übertragen.

Umsetzung der Digitalisierungsstrategie wurde forciert

Die Umsetzung der Digitalisierungsstrategie wurde im Geschäftsjahr 2018 weiter forciert. Basis für die standortübergreifenden Informationssysteme und für den Einsatz digitaler Anwendungen ist eine moderne IT-Infrastruktur, die die Sicherheit der Patientendaten gewährleistet. Damit ermöglicht die RHÖN-KLINIKUM AG eine Vernetzung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte mit der Klinik, die Klinik wiederum mit der Rehabilitation oder der Pflege, mit dem Ziel, Patienten schneller, besser und sicherer zu behandeln.

Klinische Informationssysteme werden durch digitale Innovationen, wie etwa das Medical Cockpit ergänzt. Mit dem Medical Cockpit, das nach und nach an allen Standorten eingeführt werden soll, geben wir Ärzten und Pflegekräften ein erstklassiges, schnelles Orientierungs- und Analyse-Instrument bezüglich Patientendaten an die Hand. Das Cockpit wurde in unserem Ärzteportal, der arztgeführten elektronischen Patientenakte, integriert und steht auch den niedergelassenen Ärzten zur Verfügung. Weitere Anwendungen sind die digitale Anamnese und der Einsatz der Telemedizin, durch die wir mit anderen Kliniken, niedergelassenen Haus- und Fachärzten, Rettungsdiensten und weiteren ambulanten Partnern in der Region und darüber hinaus vernetzt sind. Im Verwaltungsbereich sichern wir mit semantischer Kodierung Erlöse aus erbrachten Leistungen.

RHÖN-KLINIKUM erschließt sich Wachstumsmarkt Telemedizin

Mit dem 2019 geplanten Einstieg in den Zukunftsmarkt der Telemedizin, also der Behandlung von Patienten per Telefon, Video und Formularen, erschließt die RHÖN-KLINIKUM AG einen zukunftsträchtigen Wachstumsmarkt. Anfang Januar haben wir die Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft mit dem Schweizer Telemedizinanbieter Medgate mitgeteilt. Die neue Gesellschaft hat das Potenzial, sich zu einem wichtigen zusätzlichen Geschäftsfeld zu entwickeln. An der neuen Gesellschaft wird die RHÖN-KLINIKUM AG mit 51 Prozent die Mehrheit halten. Darüber hinaus sind weitere Kooperationen mit Medgate geplant.

Die konsequente Umsetzung unserer Digitalisierungsstrategie zeigt auch die strategische Beteiligung an dem Kodierspezialisten Tiplu GmbH. Die Beteiligung ermöglicht der RHÖN-KLINIKUM AG unmittelbaren Zugang zu der Kodiersoftware Momo, die mit künstlicher Intelligenz arbeitet und damit zur weiteren Optimierung des DRG-Kodierprozesses sowie der Erlössicherung in unseren Kliniken beitragen soll. Die Software zur vollständigen und leistungsgerechten Abrechnung und Erlössicherung wird bereits an fast allen unserer fünf Klinikstandorte eingesetzt.

Gesetzliche Herausforderungen

Die vom Gesetzgeber auf den Weg gebrachten Personaluntergrenzen für pflegeintensive Krankenhausbereiche betrachten wir als kritisch, da es aus unserer Sicht keinen bewiesenen Zusammenhang zwischen der Behandlungs- und Ergebnisqualität und einem bestimmten Pflegekraft-zu-Patienten-Verhältnis gibt. Die angedrohten Abschläge bei Nichterfüllung der Vorgaben, gepaart mit dem akuten Mangel an Fachkräften in der Pflege, bergen unseres Erachtens das Risiko von Kapazitätsengpässen.

Die RHÖN-KLINIKUM AG befürwortet eine konstruktive Diskussion und Systeme, die verhindern, dass zu wenig Personal in Krankenhäusern tätig ist. Neben der hohen Anforderung an die Qualität und die Patientenversorgung sollten zeit- und kostenintensive Nachweispflichten auf Stations- und Schichtebene für Krankenhäuser entfallen, da diese Zeiten nicht für die Patientenbetreuung und -versorgung genutzt werden können.

Ausblick

Für das laufende Geschäftsjahr 2019 geht die RHÖN-KLINIKUM AG von einem Umsatz in Höhe von 1,30 Mrd. Euro in einer Bandbreite von jeweils 5 Prozent nach oben bzw. nach unten aus. Für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) rechnen wir mit einem Wert zwischen 117,5 Mio. Euro und 127,5 Mio. Euro.

Diese Prognose spiegelt die gegenüber 2018 erneut gestiegenen regulatorischen Eingriffe des Gesetzgebers, wie beispielsweise eine geringere Vergütung für sachkostenintensive Leistungen insbesondere im Bereich der Herzmedizin oder der Fixkostendegressionsabschlag für Mehrleistungen, Aufwendungen auf dem Gebiet der Telemedizin und Digitalisierung sowie Effekte aus der zum Jahreswechsel 2018/2019 erfolgten Inbetriebnahme des Neubauprojekts Campus Bad Neustadt wider. Das EBITDA ist unter anderem durch nachlaufende Effekte der Helios-Transaktion im niedrigen zweistelligen Mio. Euro-Bereich beeinflusst.

Der Ausblick steht unter dem Vorbehalt etwaiger regulatorischer Eingriffe mit Auswirkungen auf die Vergütungsstruktur im Jahr 2019.


Die RHÖN‐KLINIKUM AG zählt zu den größten Gesundheitsdienstleistern in Deutschland. Der Klinikkonzern bietet exzellente Medizin mit direkter Anbindung zu Universitäten und Forschungseinrichtungen. An den fünf Standorten Zentralklinik Bad Berka, Campus Bad Neustadt, Klinikum Frankfurt (Oder), Universitätsklinikum Gießen und Universitätsklinikum Marburg (UKGM) werden jährlich mehr als 850.000 Patienten behandelt. Knapp 17.000 Mitarbeiter sind hier beschäftigt. Mit dem RHÖN-Campus-Konzept setzt das Unternehmen derzeit ein neuartiges und zukunftsweisendes Projekt um, das die sektorenübergreifende medizinische Versorgung in ländlichen Gebieten auf ein neues Exzellenzniveau hebt und sich an den wachsenden Bedürfnissen der Patienten orientiert.
www.rhoen-klinikum-ag.com

Kontakt:

RHÖN-KLINIKUM AG | Leitung Fachbereich Unternehmenskommunikation und Marketing
Elke Pfeifer
T. +49 9771 65-1327 | elke.pfeifer(at)rhoen-klinikum-ag.com

RHÖN-KLINIKUM AG | Leiter Investor Relations und Treasury
Julian Schmitt
T. +49 9771 65-1536 | julian.schmitt(at)rhoen-klinikum-ag.com

RHÖN-KLINIKUM AG | Schlossplatz 1 | D-97616 Bad Neustadt a. d. Saale