Vorteile der Partikeltherapie
Am Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrum (MIT) findet die Bestrahlung mit Protonen oder Kohlenstoffionen (C-12-Ionen) statt. Beide Bestrahlungsformen führen bei den Tumorzellen im Zielgebiet zu einem DNA-Schaden. Nur wenn dieser nicht mehr von den Zellen repariert werden kann, führt er zum Zelltod und damit zum Absterben des Tumors.
Mit den besonderen physikalischen Eigenschaften der Partikelbestrahlung (dem sog. Bragg-Peak) kann bei gleicher Dosis im Vergleich zur Photonenbestrahlung eine bessere Schonung des umgebenden Gewebes erreicht werden. Teilweise kann auch eine höhere Strahlendosis erreicht werden.
Das Ausmaß des DNA-Schadens ist maßgeblich von der Strahlendosis abhängig. Da Kohlenstoffionen im Vergleich zu Protonen und Photonen deutlich stärkere DNA-Schädigungen verursachen, werden diese bei besonders strahlenresistenten Tumorarten eingesetzt.
Ein besonderer Vorteil der Partikeltherapie ergibt sich bei Kindern, da durch die Schonung der Risikoorgane Langzeitnebenwirkungen wie Wachstums- und Entwicklungsdefizite vermieden werden können. Zudem lässt sich mithilfe der Partikeltherapie die Strahlenkörperdosis reduzieren, was zur Senkung der Rate an Sekundärmalignomen beitragen kann.