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Patientenerfahrungen - Eine Erfolgsgeschichte

Patientengeschichte von Herrn Uwe Martin

Traditionell wurde die Methode angewendet, die gesamte Nase zu amputieren. In einem großen Klinikum wurde Uwe Martin dies vorgeschlagen. Ein Operationstermin war für Dienstag geplant. Am Donnerstag der Vorwoche führte zunächst ein Assistenzarzt die Biopsie durch, bei der nur ein zu kleines Stück unter örtlicher Betäubung entfernt wurde, was der Klinikdirektor als unzureichend empfand. Uwe Martin sagte: "Der Professor kam in den OP hinzu, um eine ausreichend große Probe zu entnehmen.

Am Freitag zeigten die Laborergebnisse sowie die Ergebnisse der MRT- und CT-Untersuchungen, dass über Jahre hinweg ein infiltrierender Tumor, ein Plattenepithelkarzinom, in der Nase gewachsen war. Er war sehr groß, mit den Maßen 43 mm x 15 mm, und betraf das gesamte Gewebe von Knochen bis Haut. In einer späteren Studie am MIT des Universitätsklinikums Marburg (UKGM) zu Nasentumoren war dies der Größte.

Herr Martin wäre bereit gewesen, sich am Dienstag die Nase amputieren zu lassen. Ein Abdruck wurde erstellt, um eine künstliche Nase aus Silikon herzustellen. Allerdings hatten seine Ehefrau und er parallel recherchiert, alle Untersuchungsergebnisse gesammelt und einen kurzfristigen Beratungstermin am MIT des UKGM in Marburg für Montag vereinbart.

Ein Termin in einer anderen Klinik mit Spezialisten für rekonstruktive Chirurgie bestätigte am Freitag, dass eine Rekonstruktion der Nase mit körpereigenem Material nicht möglich wäre. Im Gegensatz zum Klinikdirektor des großen Klinikums hatten sie jedoch von Erfolgen der Partikeltherapie gehört und empfahlen, sich in Marburg zu informieren, ob der Krebs mittels Ionenstrahlung genauso effektiv wie mit einem Skalpell entfernt werden könne.

Am Sonntag unternahm die Familie von Uwe Martin gemeinsam mit den meisten Verwandten einen Ausflug in die Pfalz. Es war ungewiss, ob seine Nase ein letztes Mal den Duft eines Weinglases schnuppern oder durch eine moderne Methode gerettet werden könnte.

Der Termin am Montag in Marburg war für den Patienten überraschend zielführend. In einem prägnanten Gespräch wurde der gesamte mögliche Behandlungsverlauf erklärt. Kohlenstoffionen, die im Teilchenbeschleuniger des MIT 70% der Lichtgeschwindigkeit erreichen, sollten den Tumor zerstören und gleichzeitig das umliegende Gewebe schonen. Die Nase könnte erhalten bleiben.

Auf eigenen Wunsch wurde der Operationstermin am Dienstag von Herrn Martin abgesagt.

Uwe Martin betont immer wieder, dass ihm die Ionenstrahlen als zeitgemäße Therapie im Vergleich invasiven Methode der Amputation erscheinen. Er sagt: "Krebs wird mikroskopisch genau auf der Ebene bekämpft, auf der er als Fehler in der Erbinformation entsteht – nur die DNA der Zellen wird zertrümmert."

Chirurgisch hätte ein großer Teil des Gesichts entfernt werden müssen, um den Krebs restlos zu entfernen. Die Strahlendosis und die bestrahlte Region können durch Überlagerung von MRT- und CT-Bildern exakt eingestellt werden, mit einem Sicherheitsabstand um den Tumor herum. Es ist eine Art dreidimensionale CAD-Zeichnung für eine digital gesteuerte "Operation im Molekülformat", so berichtet Herr Martin.

Die Therapie im Detail:

8 Termine innerhalb von 11 Tagen: Fraktionierte Radiotherapie der vorderen Nasennebenhöhle mittels eines Kohlenstoff-C12-Boosts mit einer Dosis von 24 GyE (Einzeldosis 3 GyE).

Direkt anschließend 25 Termine innerhalb von 6 Wochen: Radiotherapie der rechten Nasenhauptkammer mit einer Dosis von 50 Gy (Einzeldosis 2 Gy) bis zu einer Gesamtdosis von 74 Gy.

Mit einer Vorbereitungszeit von 2 Wochen dauerte die gesamte Strahlentherapie nur etwa zwei Monate. Die gesamte Behandlung wurde ambulant durchgeführt. Uwe Martin fuhr immer mit seinem eigenen Auto von der Arbeit in Worms zur Bestrahlung und musste nicht einmal Krawatte oder Anzug ablegen. Anschließend fuhr er zurück und arbeitete weiter. Die einzige Nebenwirkung war eine Rötung, ähnlich einem leichten Sonnenbrand.

Der Hessische Rundfunk drehte einen Film über diesen drastischen Fall, in dem durch eine moderne Therapie ein Gesicht bewahrt werden konnte. Ausschnitte aus dem Film sind auf dieser Seite zu finden. Uwe Martins Nase ist gesund und schlank wie früher, ohne den Tumor.

Herr Martin berichtet: „Seit über sechs Jahren wurde bei den halbjährlichen Nachuntersuchungen kein Krebs mehr festgestellt. Es sind jetzt nur noch jährliche Kontrollen notwendig!“

Der rechte Nasenflügel ist unauffällig höher als der linke, und einige wenige geplatzte Äderchen deuten für Fachleute auf eine Strahlentherapie hin.