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Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) | 14.09.2018

Marburger Ionenstrahl-Therapie Betriebs-Gesellschaft des Universitätsklinikums Heidelberg mbH (MIT) stellt Insolvenzantrag

  • Geschäftsführung der Marburger Ionenstrahl-Therapie Betriebs-Gesellschaft des Universitätsklinikums Heidelberg mbH (MIT) stellt Insolvenzantrag in Eigenverwaltung
  • Unverständnis und Bedauern auf Seiten des Minderheitsgesellschafters RHÖN-KLINIKUM AG aufgrund der bis dato anderslautenden Berichterstattung der Geschäftsführung
  • RHÖN-KLINIKUM AG fordert den alleinigen Geschäftsbetreiber Universitätsklinikum Heidelberg auf, die laufende Patientenversorgung sicherzustellen
  • Insolvenzantrag der MIT GmbH hat auf das Finanzergebnis sowie den Umsatz- und Ergebnisausblick der RHÖN-KLINIKUM AG für 2018 und Folgejahre keine Auswirkung

 

Die RHÖN-KLINIKUM AG wurde darüber informiert, dass der Geschäftsführer des Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrums (MIT) einen Insolvenz- und Eigenverwaltungsantrag für das MIT beim Amtsgericht Heidelberg gestellt hat. Das Amtsgericht Heidelberg hat nach den vorliegenden Informationen die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet. Wir bedauern diese für uns überraschende Entscheidung. Vor dem Hintergrund der bis dato anderslautenden Informationen, die wir nur Wochen zuvor von der Heidelberger Geschäftsführung der MIT erhalten haben, können wir als Minderheitsgesellschafter den Eintritt der Insolvenz nicht nachvollziehen. Die RHÖN-KLINIKUM AG sieht in der raschen Gewährleistung der Fortführung der Patientenbehandlung die oberste Priorität und appelliert daher an die Geschäftsführung der MIT und an das Universitätsklinikum Heidelberg, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Die Marburger Ionenstrahl-Therapie Betriebs-Gesellschaft mbH wurde 2014 als Tochterunternehmen des Universitätsklinikums Heidelberg (75,1 Prozent) und der RHÖN-KLINIKUM AG (24,9 Prozent) gegründet. Die Verantwortung für den Geschäftsbetrieb der Partikeltherapieanlage liegt bei der Geschäftsführung der MIT GmbH und beim Mehrheitsgesellschafter Universitätsklinikum Heidelberg, darunter der Ärztliche Direktor und der wissenschaftlich-technische Direktor des Heidelberger Ionenstrahl-Zentrums HIT. Die RHÖN-KLINIKUM AG hat keinen Einfluss auf das operative Geschäft der Gesellschaft, allerdings hat sie kontinuierlich einen Großteil des Patientenstroms in die Gesellschaft eingebracht.

Im laufenden Jahr wurden bis dato 186 Patienten behandelt, hiervon wies die Universitätsklinik Gießen und Marburg GmbH 143 Patienten, der Mehrheitsgesellschafter Universitätsklinikum Heidelberg 40 Patienten zu. Weitere drei Patienten wurden über andere Kliniken zugewiesen. Seit Juni 2018 hat das Universitätsklinikum Heidelberg von insgesamt 70 Patienten der MIT 3 Patienten (rd. 4 Prozent) zugewiesen.

Die medizinische Versorgung der Patienten an der Partikeltherapieanlage in Marburg erfolgt durch das Universitätsklinikum Heidelberg, das auch Vertragspartner der Krankenkassen ist. Seit der Betriebsaufnahme konnten am Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrum rund 640 Patienten behandelt werden. 2017 wurde bei insgesamt 284 Patienten mit einer Bestrahlung begonnen. Die Anlage wurde 2007 und 2008 von der Siemens AG errichtet.

Dr. Gunther K. Weiß, Mitglied des Vorstands der RHÖN-KLINIKUM AG und Vorsitzender der Geschäftsführung der Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH sagt: „Wir haben an den beiden Standorten des Universitätsklinikums Gießen und Marburg hochmoderne Kliniken für Strahlentherapie. Dennoch haben wir von Beginn der Patientenbestrahlung im Jahr 2015 an im Rahmen unserer eingeschränkten Möglichkeiten als Minderheitsgesellschafter fortlaufend sehr große Anstrengungen unternommen, die Anzahl der am Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrum behandelten Patienten beim Vorliegen der entsprechenden Diagnosen weiter zu steigern. Hierbei hat sich insbesondere Frau Prof. Dr. Rita Engenhart-Cabillic, Direktorin der Klinik für Strahlentherapie am Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM), zusammen mit ihrem Team große Verdienste um das MIT erworben. Zudem haben wir als Ausdruck unseres guten Willens freiwillig im Juni 2017 nicht nur auf Zins- und Tilgungsleistungen aus unseren umfangreichen Darlehen bis zu einer Verbesserung der Ertragslage der MIT verzichtet, sondern auch die bereits vereinnahmten Zinserträge an die MIT zurückerstattet.“

Die Geschäftsführung der MIT GmbH hat ihre Entscheidung für den Insolvenzantrag u. a. mit dem verschärften Wettbewerb durch die Entwicklung neuer und alternativer Therapiemethoden und durch den Bau deutlich günstigerer Anlagen im In- und Ausland und begründet.

Die RHÖN-KLINIKUM AG wird konstruktiv mit der MIT und dem vorläufigen Sachwalter zusammenarbeiten, um im Rahmen des jetzt eingeleiteten Insolvenzverfahrens eine bestmögliche Lösung für die Patienten, aber auch für die Mitarbeiter der MIT zu erzielen. Bei den Mitarbeitern des MIT handelt es sich nicht um Angestellte der RHÖN-KLINIKUM AG oder des UKGM.


Ausblick

Aufgrund der bereits in den Vorjahren getroffenen Risikovorsorge ergeben sich keinerlei Auswirkungen auf das Finanzergebnis sowie auf die Umsatz- und EBITDA-Ziele der RHÖNKLINIKUM AG. Für das laufende Geschäftsjahr 2018 bestätigen wir daher unverändert unsere bisherige Prognose. Erwartet wird ein Umsatz in Höhe von 1,24 Mrd. Euro in einer Bandbreite von jeweils 5 % nach oben bzw. nach unten aus. Zu berücksichtigen sind belastende regulatorische Eingriffe des Gesetzgebers, wie etwa eine geringere Vergütung für sachkostenintensive Leistungen, insbesondere im Bereich der Herzmedizin, oder der Fixkostendegressionsabschlag für Mehrleistungen. Für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) rechnen wir in 2018 mit einem gegenüber 2017 deutlich höheren Wert zwischen 117,5 Mio. Euro und 127,5 Mio. Euro – neben anderen Effekten positiv beeinflusst durch die Einigung über die Trennungsrechnung am UKGM.


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Die RHÖN‐KLINIKUM AG zählt zu den größten Gesundheitsdienstleistern in Deutschland. Der Klinikkonzern bietet exzellente Medizin mit direkter Anbindung zu Universitäten und Forschungseinrichtungen. An den fünf Standorten Zentralklinik Bad Berka, Campus Bad Neustadt, Klinikum Frankfurt (Oder), Universitätsklinikum Gießen und Universitätsklinikum Marburg (UKGM) werden jährlich mehr als 830.000 Patienten behandelt. Rund 16.700 Mitarbeiter sind hier beschäftigt. Mit dem RHÖN-Campus-Konzept setzt das Unternehmen derzeit ein neuartiges und zukunftsweisendes Projekt um, das die sektorenübergreifende medizinische Versorgung in ländlichen Gebieten auf ein neues Exzellenzniveau hebt und sich an den wachsenden Bedürfnissen der Patienten orientiert.
www.rhoen-klinikum-ag.com


Kontakt:
RHÖN-KLINIKUM AG | Leitung Fachbereich Unternehmenskommunikation und Marketing
Elke Pfeifer
T. +49 9771 65-1327 | elke.pfeifer(at)rhoen-klinikum-ag.com


RHÖN-KLINIKUM AG
Unternehmenskommunikation
T. +49 9771 65-1327 | kommunikation(at)rhoen-klinikum-ag.com


RHÖN-KLINIKUM AG | Leitung Investor Relations
Julian Schmitt
T. + 49 9771 65-1536 | julian.schmitt(at)rhoen-klinikum-ag.com